Das Moderieren von Veranstaltungen (Gala, Mitarbeiterevent, Podiumsdiskussion) wird manchmal gerne an Mitarbeiter vergeben. In der ersten Freude sagt man „Ja, gerne, mach ich!“ – und fühlt sich sehr geschmeichelt.

Und dann tauchen die Bilder auf: „Ich stehe vor 500 KollegInnen. Dabei habe ich das nie gelernt. Soll ich meine Texte auswendig lernen? Was brauche ich technisch? Welches Mikrofon ist am besten? Was tu ich, wenn ich hängen bleibe. Wie lange soll eine Einmoderation dauern? Wie leite ich eine Diskussion, führe ich ein Interview?“ Hier sind die wichtigsten Tipps für die Vorbereitung einer Moderation.

Recherche als Grundlage für die Vorbereitung einer Moderation

Auch hier greift das Prinzip core telling®. Moderatoren haben die Pflicht zu verstehen, was der Veranstalter sich wünscht. Welche Inhalte ihm wichtig sind und welche Emotion transportiert werden soll. Wenn Sie das als Moderator intus haben, dann kann es nie wieder einen groben Hänger geben. Wichtig: Fragen Sie diese Punkte vorher ab: „Was möchten Sie rüberbringen?“ und „Welche Stimmung soll herrschen?“. Sie können das durch Fragen an den Veranstalter klären: „Woran bemerken Sie, dass die Veranstaltung gut gelaufen ist?“. „Was sagt jemand danach darüber?“.

Dann kommt die Knochenarbeit. Denn eine gute Moderation ist wie ein guter Wein: Man braucht vorher viele, viele erlesene Trauben. Aus diesen wählt man wieder nur die besten aus. Und all das wird liebevoll verdichtet, gepflegt, gereift – und schließlich nur das Beste serviert.

Ich bin beispielsweise ein akribischer Recherchierer. Ich will mich im Thema auskennen. Darum dauert meine Vorbereitung einer Moderation oft viele Stunden – auch wenn am Ende nur wenige Minuten in der Moderation überbleiben. 1:1 Moderationen fühlen sich meist auch so an – Moderatoren, die einen Textvorschlag bekommen und herunterbeten, werden niemanden mitreißen. Auch wird einen Moderator, der in der Materie steht, nichts so schnell aus der Bahn werfen. (Armin Wolf, ORF, hat mal gesagt, dass er Unmengen recherchiert vor einem Interview – wenn er auch on air nur 1% davon verwenden kann. Man spürt es.)

Sammeln Sie Material: Alles, was Sie über die Vortragenden, die Sie einmoderieren, finden können. Lassen Sie sich Infos zuschicken – viele Speaker haben sogar Einmoderationsvorschläge, die echten Profis immer eine kurze und eine längere Version. Recherchieren Sie interessante Fakten zum Thema, zur Firma. Googeln Sie mal quer durch, ob und was zu diesem Thema in den Medien geschrieben wurde. Sie werden sehen, dass sich nach und nach ein Bild ergibt.

Sie können sich bei der Vorbereitung einer Moderation das „best of“ auch einfach in ein Word Dokument kopieren, allenfalls schon geordnet nach „Anfang“, „Moderation x“, Pausenbegrüßung etc. Und später kürzen Sie, lassen Sie weg, verdichten Sie. Das ist die Basis.

 

Zum Thema:

Rhetorik Übung | Authentisch sein | Gestik – zu viel oder zu wenig | Dialekt rules – fast immer |