Halten Sie sich vor Augen, dass 90% aller Beiträge, egal ob TV, Radio, Print oder online editiert, geschnitten, getextet werden (Mediencoaching für Interviews). Das heisst letztlich, dass aus Ihrem Originalinterview nur kurze Teile als Zitate oder O-Töne (Originaltöne) verwendet werden. In der Regel zwischen 5 und 30 Sekunden. Wenn Sie sich versprechen, wird das nicht verwendet (ausser s. Kapitel zuvor, Sie haben die Welt betrogen und liefern einen Freudschen Versprecher erster Güte im Sinne von „Mir ist es wichtig, die Wahrheit hinters Licht zu bringen“). Es ist für Journalisten, die Ihre O-Töne senden sogar mühsam, weil sie den O-Ton nicht senden können, ohne Sie bloßzustellen – oder es ist einfach viel Arbeit.
Also: Wenn sie sich verhaspeln oder den Faden verlieren oder merken, dass alles furchtbar lang und kompliziert wird – sagen Sie: „Ich mache den O-Ton nocheinmal“ und fangen von vorne an. Der Journalist wird Ihnen diese Professionalität danken (Und sagen Sie nicht: „Ui, das war jetzt ein Blödsinn. Das würde mir Probleme bereiten.“ Denn das ist schon wieder spannend!) Nur im Live Interview sind die Fehler on air – nehmen Sie diese nicht zu ernst, sich mal zu versprechen macht Sie menschlich. Einfach ausbessern, weiterreden und fertig.

Die Checkfrage

„Bin ich in einem Liveinterview?“