Wie man authentisch wirken kann

Wenn Ihnen jemand anbietet, mit Ihnen den gewünschten Auftritt auf Basis Ihrer Wirkungen zu erarbeiten, dann macht das Sinn.

Denn ein Langweiler, der sich ganz authentisch auf eine Bühne stellt, ist einfach nur ein Langweiler auf einer Bühne. Und ein unsympathischer CEO auf einer Mitarbeiterversammlung, der mit seinen miesesten Eigenschaften auf eine Bühne geht, wird einfach ein übler Typ auf einer Bühne sein.

Erinnern wir uns an Steve Jobs: Wer seine Biographie gelesen hat, weiß, dass er ein außerordentlich schwieriger Mensch sein konnte. Und doch waren seine Auftritte Meilensteine in Sachen Präsentation. Denn er wusste ganz genau, welche Eigenschaften er auf die Bühne mitnimmt und welche nicht.

Sie wollen authentisch wirken dennoch werden Sie sicher nicht im Pyjama ins Büro gehen. Sie werden nicht im Meeting am Boden herumkugeln. Und so sollten Sie bitte auch nicht fad, mies gelaunt oder introvertiert ins Interview, die Rede oder Ihr Verkaufsgespräch gehen. (Ich glaube fast, dass Barack Obama zu Hause auch ein wenig anders redet als in seinen großen Ansprachen und er kann trotzdem authentisch wirken).

Es geht also um den großen Unterschied zwischen gezieltem Wirken auf Basis der eigenen Anlagen im Unterschied zum ungezielten Wirken aus Zufall.

Machen Sie den Test: Würden Sie sich so, wie Sie Abends vorm Fernseher sitzen, auch ins TV Studio setzen? Und muss aufgrund dieses professionellen Anpassens Ihre Echtheit gleich über Bord gehen? Die Antwort lautet: Nein, natürlich nicht.

Authentisch wirken – einige konkrete Übungen

Beobachten Sie sich einige Tage lang immer wieder selbst. Wie benehme ich mich in welchem Umfeld? Wie spreche ich? Wie bewege ich mich? Welche Gestik verwende ich? Wie klingt meine Stimme? Welche Körperhaltung nehme ich ein? Noch ohne Wertung der Situation. Einfach nur entspannt beobachtend. Als würden Sie mehrmals am Tag ein Foto von sich schießen oder einen kurzen Videoclip drehen. Am besten ist, sie notieren sich Situationen und Beobachtungen.

Wenn Sie diese Übung verfeinern wollen (das gelingt mit einiger Übung): In welcher dieser Situationen bin ich begeistert? Wann springt der Funke über? Wann hört man mir gespannt zu? Merken Sie sich Ihr Handeln in diesem Augenblick und beachten Sie, wie Sie in diesen Augenblicken wirken. Wie ist Ihre Stimme, Ihre Gestik, wenn Menschen ihnen gebannt zuhören? Wann fühlen Sie sich in Ihrem Handeln am wohlsten?

Beachten Sie auch welche Sprache Sie in diesen Momenten pflegen. Sprechen Sie in der Vergangenheit oder in der Gegenwart? Verwenden Sie Dialoge? Sprechen Sie szenisch oder abstrakt? Wie klingen Sie, wenn Sie ganz bei sich sind? Und wie, wenn Sie bewusst sprechen? Gibt es einen Unterschied?

Und nun entscheiden Sie: Welche meiner Wirkungen (und Sie werden unzählige finden, ein gewaltiges Spektrum, das Ihnen bisher nicht klar war) nehme ich in meine nächste bewusste Redesituation mit, wenn ich authentisch wirken möchte.

Hier liegt der Schlüssel zu Ihrer wahren Authentizität. Das Wissen um Ihre Wirkung und die bewusste Entscheidung, wann Sie welche Facette Ihrer Persönlichkeit einsetzen. Wie Sie diesen Entwicklungsweg mit Lust und Hingabe gehen, wird mein bald erscheinendes Buch „Charisma fällt nicht vom Himmel“ im Goldegg Verlag beschreiben. Denn das ganze Leben ist eine Chance, sein Charisma zu üben und wachsen zu lassen und authentisch zu wirken. Sie können es auch hier direkt bestellen.

 

Zum Thema:

Häupl tirtt authentisch ins Fettnäpfchen | Authentisch sein – Fluch oder Segen? | Auftritt und Wirkung: wie Coaching hilft – und schadet (PDF eines Kurier Artikels mit Georg Wawschinek)